Chyawanprash: ein ayurvedisches Mus mit vielfältigen Vorteilen

Chyawanprash (auch als ,,Chyavanprash” bezeichnet und Amalaki Fruchtmus genannt), ist eine der bekanntesten ayurvedischen Frucht- und Kräutermischungen. In den meisten indischen Küchenregalen findet man ein Glas Chyawanprash. Während der Regen- und Winterzeiten genießt jeder in der Familie einen Esslöffel dieser Paste für ein stärkeres Immunsystem und mehr Energie. Chyawanprash bietet außerdem noch viel mehr Vorteile…

Was ist Chyawanprash?

Chyawanprash oder Chyavanprash ist ein traditionelles Nahrungsergänzungsmittel mit über 25 Zutaten. Die Hauptzutat, die Amla Frucht ist eines der am stärksten antioxidativen Lebensmittel und sie hat viel mehr Vitamin C als Orangen, außerdem ist sie sehr eisenhälting. Chyawanprash enthält auch andere gesundheitsfördernde Zutaten wie Ghee, Sesamöl, Ashwagandha, Langer Pfeffer, Kardamom, Bambus, Safran, Zimt und Honig. Studien zeigen, dass diese seit Jahrtausenden erprobte Kombination hilft, den Schutz vor Infekten zu verdoppeln. Außerdem zeigen die Arbeiten die Verbesserung des Energielevels, der physischen Fitness, der Muskelkraft, Stressresistenz und Lebensqualität.

Chyawanprash: Eine Paste, Verschiedene Vorteile

1. Der Rasayana Effekt

Chyawanprash ist ein ,,Rasayana”. Rasayanas sind besonders vitalisierende Substanzen, die im Körper und Geist mehr Energie, Kraft und Harmonie erzeugen. Der Effekt wird gemeinhin als Verjüngung bezeichnet. Nebenbei hat diese Frucht- und Kräutermischung einen ausgleichenden Effekt auf die alle drei Doshas. Kinder, die Chywanprash (auch Chyavanprash geschrieben) erhielten, zeigten ein verbessertes Wachstum. Bei Patienten mit Tuberkulose, die sehr an der Substanz zehrt, konnten hoch signifikante Verbesserungen der Symptomatik gezeigt werden (Studie siehe unten). 

2. Eine besserte Verdauung

Chyawanprash stärkt das Agni (Verdauungsfeuer), ohne Pitta anzuregen. Dabei hilft es bei der Vorbeugung von Darmproblemen wie einem langsamen Stoffwechsel, Blähungen, Verstopfungen und Durchfall (antimikrobielle Eigenschaften). Ein starkes Agni ist wesentlich für die Nährstoffaufnahme, Energie, das Immunsystem und auch für die Gemütslage. Bei einer Studie mit oral gut eingestellten Diabetikern konnte gezeigt werden, dass eine regelmäßige Einnahme trotz Zuckergehaltes den Langzeitzucker nicht signifikant veränderte. 

3. Eine Stärkere Immunität

Weil es den Körper wärmt Immunkraft boostert und eine hohe Menge von Vitamin C und anderen Antioxidantien enthält, hilft das Amalaki Fruchtmus, weniger oft Infekte zu bekommen (Studien siehe unten). Deshalb wird diese Paste in Indien sehr oft beim kalten Wetter genommen. Die Aktivität natürlicher Killerzellen wird erhöht (siehe unten) und eine übersteigerte Immunreaktion wie bei Allergien und Autoimmunerkrankungen wird moduliert. Hierfür ist unter Anderem der enthaltende indische lange Pfeffer (piper longum) verantwortlich, der dem Mus die charakteristische Schärfe gibt. 

 

4. Geistige Ruhe

Zu viel Vata bringt Stress durch Angst und Nervosität und Pitta erhöht Stress wegen Ärger sowie Aggression. Chyawanprash enthält Zutaten wie Ghee, Honig, Safran, Ashwagandha und Amla, die eines oder beide Doshas besänftigen. Dabei fördert diese ayurvedische Mischung das Gefühl des Wohlbefindens. Es wurden auch antidepressive Effekte bei Chyawanprash-Genuss gezeigt (alle aktuellen Studien sind ganz unten zusammnegefasst), sowohl bei Depressiven, wie auch bei Gesunden. Die Ashwagandha-Komponente senkte in mehreren Studien bei regelmäßiger Einnahme das Stresshormon signifikant und verbesserte den Schlaf. 

5. Ein besseres Sexualleben

Chyawanprash, wie bereits erwähnt, ist ein Rasayana. Und fast alle Rasayanas haben eine positive Wirkung auf das Sexualleben weil die Substanz gemehrt, Stress gesenkt und mehr Energie erzeugt wird. Zutaten wie Safran, Ashwagandha, Zimt und Sesamöl verbessern den Blutkreislauf und werden im Ayurveda als Aphrodisiakum kategorisiert.

6. Auch für die Schönheit

Im Ayurveda ist Schönheit mit der Gesundheit verbunden. Wenn man genug Ojas (Vitalität) hat, strahlen Haut und Augen. Chyawanprash nährt das Ojas, reduziert Entzündung, verbessert den Blutkreislauf und senkt Stress. Diese sind wichtige Faktoren für ein moderates Gewicht, eine beschwerdefreie Haut und gesunde Haare. Diese ayurvedische Paste sollte auch helfen, einer vorzeitigen Alterung vorzubeugen.

 

Anwendung

Grundsätzlich nimmt man nicht mehr als zwei ESSLÖFFEL (10-20g) pro Tag, entweder pur, gemischt mit Wasser oder mit warmer Milch. 

In unserem Ayurveda Webshop bieten wir verschiedene Chyawanprash Produkte. Von der Firma Classic Ayurveda mit dem nicht zu ende raffinierten Sharkara Rohrzucker und ein veganes Produkt von der Firma Ayurveda Pura, ohne Honig und Ghee. Der Webshop ist eher ausschließlich ein Service für die Patientinnen und er wurde eingerichtet, damit eine konstante Versorgung mit qualitätsgeprüfter Ware gewährleistet ist nach der Beratung. Dieser Shop wird nicht extra vermarktet, da marktschreierische Werbung nicht zur Philosophie des Ayurveda oder zur ärztlichen Ethik passen würde. Verlinkungen hier dienen dazu, dass keine Produkte fragwürdigen Ursprungs oder mit Belastung durch Schwermetalle, Pestizide oder chemischen Konservierungsmittel im Internet bezogen werden, sie verstehen sich als Service an Patientinnen und Interessenten. 

Fragen?

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Studien zu Chyawanprash (Amla-Mus) – Evidenzlage und gesundheitliche Effekte (KI gestütztes Deep Research):

 

Hintergrund

Chyawanprash (auch Chyavanprash geschrieben) ist ein traditionelles ayurvedisches Kräuter-Fruchtmus (Rasayana-Tonikum) mit der Indischen Stachelbeere Amla (Emblica officinalis) als Hauptzutat . Es enthält rund 50 Kräuter und Zutaten in einer basis aus Amla-Püree, Honig und Ghee und wird seit Jahrhunderten als Stärkungsmittel zur Förderung von Immunität, Vitalität und allgemeiner Gesundheit eingesetzt . Trotz der weiten Verbreitung und vertrauensvollen Nutzung von Chyawanprash ist die wissenschaftliche Evidenzlage begrenzt – es liegen nur wenige hochwertige klinische Studien vor . Im Folgenden werden die verfügbaren randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) und Metaanalysen zu Chyawanprash zusammengefasst, gegliedert nach gesundheitlichen Wirkbereichen, und ihre Ergebnisse quantitativ dargestellt. Dabei wird auch die methodische Qualität der Studien kritisch beleuchtet.

Immunmodulation und Infektabwehr

Chyawanprash wird traditionell als Immun-Booster angesehen. Klinische Studien deuten an, dass es immunmodulatorische Effekte haben könnte. In einer 6-monatigen randomisierten Studie mit Kindern (5–12 Jahre) zeigte die tägliche Einnahme von Chyawanprash eine signifikante Verbesserung der Immunfunktion, messbar als verbessertes Wohlbefinden und selteneres Auftreten von Infektsymptomen, sowie gesteigerte Energie, Kraft und Lebensqualität im Vergleich zur Kontrollgruppe . In einem RCT mit 90 Tuberkulose-Patienten (adjunkt zu Standard-Tuberkulosetherapie) verschwanden unter 2×10 g Chyawanprash täglich nahezu alle Krankheitssymptome (Husten, Auswurf, Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme etc.) fast vollständig in der Behandlungsgruppe, während sich zugleich der Hämoglobinwert verbesserte und Röntgenbefunde zeigten abgeheilte Läsionen . Zum Vergleich der Kontrollgruppe wird berichtet, dass diese Verbesserungen deutlich über den Effekt der reinen Standardtherapie hinausgingen . Eine weitere Beobachtung an 99 Tuberkulose-Patienten ergab ebenfalls, dass begleitendes Chyawanprash die Symptome linderte und die Bioverfügbarkeit von Tuberkulosemedikamenten erhöhte .

Aktuell wurde Chyawanprash in mehreren RCTs als präventive Maßnahme gegen COVID-19 untersucht. Eine Metaanalyse von 5 RCTs mit insgesamt über 150.000 Teilnehmern fand einen Trend zu weniger COVID-Infektionen in den Chyawanprash-Gruppen, jedoch keine statistisch signifikante Risikoreduktion (gepoolte Odds Ratio für COVID-19-Infektion etwa 0,45; 95%-Konfidenzintervall 0,06–3,08; p = 0,41) . Ebenso zeigte sich kein signifikanter Unterschied bei symptomatischen Verläufen (OR ~0,37; p = 0,58) . Dies bedeutet, dass die bisherigen COVID-19-Studien keinen eindeutig schützenden Effekt von Chyawanprash belegen konnten. Einzelne RCTs deuten zwar auf einen leichten Vorteil hin – z. B. infizierten sich in einer Studie mit Gesundheitspersonal 4 % der Kontrollgruppe vs. 2 % der Chyawanprash-Gruppe im Nachbeobachtungszeitraum mit SARS-CoV-2 (nicht signifikant) –, doch die Ergebnisse sind uneinheitlich. Interessanterweise wurde in jener Studie ein signifikanter Anstieg der IgG-Antikörperspiegel bei der Chyawanprash-Gruppe beobachtet, während andere Immunmarker unverändert blieben . Dies könnte auf eine gesteigerte Immunbereitschaft hinweisen, auch wenn der klinische Nutzen unklar bleibt.

Laboruntersuchungen stützen die immunmodulatorische Wirkung: In experimentellen Modellen führte Chyawanprash zu erhöhter NK-Zellaktivität sowie vermehrter Freisetzung von Immun-Botenstoffen (z. B. TNF-α, IL-1β) und gesteigerter Phagozytose . Gleichzeitig sank die Freisetzung von Immunglobulin E (IgE) unter Allergenbelastung, was auf antiallergische Effekte hindeutet . Klinische Beobachtungen berichten ebenfalls, dass Chyawanprash bei regelmäßiger Einnahme allgemein die Infektanfälligkeit senken kann – so wurden etwa weniger saisonale Erkältungssymptome, niedrigere IgE-Spiegel, erhöhte Komplementfaktoren (C3, C4) sowie verbesserte Lungenfunktionswerte und sogar reduzierte Cortisolspiegel (Stresshormon) in Probanden gemessen . Diese Veränderungen untermauern einen möglichen immunstärkenden und stressmindernden Effekt. Allerdings stammen viele dieser Daten aus offenen oder kleineren Studien; für belastbare Aussagen zur Immunmodulation sind größere, placebokontrollierte Studien nötig.

Antioxidative Wirkungen

Chyawanprash ist reich an Antioxidantien dank seines hohen Anteils an Amla (eine der Vitamin-C-reichsten Früchte) und zahlreichen polyphenolhaltigen Kräutern . In-vitro-Analysen zeigen eine starke Radikalfänger-Aktivität: Extrakte verschiedener Chyawanprash-Präparate konnten freie DPPH-Radikale fast so effektiv neutralisieren wie reines Vitamin C. Gemessen wurde ein IC₅₀-Wert (~20,7 µg/mL) für die antioxidative Wirkung, der nahe am Ascorbinsäure-Standard lag . Weitere Laborstudien bestätigen ausgeprägte antioxidative Eigenschaften von Chyawanprash-Extrakten . Diese antioxidative Kapazität wird auf den Synergie-Effekt der vielfältigen Inhaltsstoffe zurückgeführt – etwa Tannine, Flavonoide, Catechine und andere Polyphenole, die in Kombination stärker wirken als isolierte Antioxidantien .

In lebenden Systemen gibt es Hinweise, dass Chyawanprash oxidativen Stress reduzieren kann. So half es in einem Tierversuch, oxidativen Schaden durch Pestizide an Knochenmarkszellen zu verringern (wohl durch die enthaltenen Vitamine) . In einer Studie mit Rattenherzen (Komponente Punarnava als Teil des CP) normalisierte CP die Spiegel der antioxidativen Enzyme Glutathion, SOD und Katalase und senkte die Konzentration von malondialdehyd (MDA), einem Marker für Lipidperoxidation . Zwar fehlen vergleichbare klinische Messungen beim Menschen (z. B. Veränderungen von oxidativem Stress im Blut), doch die beobachteten Gesundheitsverbesserungen in einigen Studien – etwa geringere Entzündungsreaktionen und bessere Erholung von Belastungen – lassen auf indirekte antioxidative Effekte schließen. Beispielsweise wurde bei Krebspatienten unter Strahlentherapie mit zusätzlichem Chyawanprash eine mildere Schleimhautschädigung und höherer Hämoglobinspiegel verzeichnet , was u. a. auf antioxidativen Zellschutz zurückgeführt werden könnte. Insgesamt stützt die biochemische Zusammensetzung von Chyawanprash (Vitamin C, Polyphenole, Flavonoide) dessen Ruf als starkes Antioxidans, auch wenn direkte klinische Nachweise hierfür noch begrenzt sind.

Kognitive Funktionen und Stimmung

In der Ayurveda-Tradition gilt Chyawanprash als gehirnstärkend und nerventonisch (nootropisch). Erste Studien an Menschen liefern Hinweise auf verbesserte kognitive Fähigkeiten und Stimmungslagen durch Chyawanprash. So zeigte ein doppelblinder, placebokontrollierter RCT mit 60 Probanden (gesunde und Patienten mit leichter Depression), dass Chyawanprash die psychische Verfassung merklich bessert: Nach mehrwöchiger Einnahme sanken die Hamilton-Depressionsscores (HAM-D) in der CP-Gruppe signifikant stärker als unter Placebo – und zwar sowohl bei den depressiven Patienten als auch überraschenderweise bei den gesunden Teilnehmern . Diese Reduktion der Depressionswerte unterstreicht eine mögliche stimmungsaufhellende und anxiolytische (angstlösende) Wirkung. In der gleichen Studie traten zudem keine nennenswerten Nebenwirkungen auf, was die Verträglichkeit unterstützt.

Auch kognitive Leistungen wie Aufmerksamkeit und Konzentration können profitieren: In einem RCT mit 128 Studierenden verbesserte sechswöchige Chyawanprash-Supplementation die geistige Wachheit, Aufmerksamkeitsspanne und Konzentrationsfähigkeit signifikant gegenüber der Kontrollgruppe . Die Teilnehmer zeigten messbar bessere Ergebnisse in kognitiven Tests nach CP-Einnahme, was mit der nootropischen Eigenschaft des Präparats übereinstimmt. Tierexperimentell wurde ebenfalls eine Gedächtnisverbesserung und anti-amnestische Wirkung beobachtet, z. B. in Mäusen . Die umfangreiche Kräuterformel (u. a. mit Ashwagandha, Guduchi und anderen adaptogenen Pflanzen) könnte hier synergistisch wirken – Amla liefert Vitamin C als Neuroprotektor, während Kräuter wie Ashwagandha bekanntermaßen stressreduzierend und nervenstärkend sind . Passend dazu wurde in einer Untersuchung an Chyawanprash-Konsumenten ein Rückgang des Cortisolspiegels festgestellt , was auf eine Stressreduktion hindeutet und die adaptogene (Stresspuffer-)Wirkung untermauert. Insgesamt suggerieren die bisherigen Daten, dass Chyawanprash kognitive Funktionen unterstützen und die Stimmungslage verbessern kann – allerdings basieren diese Erkenntnisse auf wenigen Studien. Größere, streng designte RCTs wären nötig, um diesen Nutzen eindeutig zu bestätigen.

Stoffwechselwirkung (Blutzucker und Lipide)

Aufgrund des hohen Anteils an Zucker und Honig in der Rezeptur wird Chyawanprash oft als problematisch für Diabetiker angesehen. Erste klinische Daten zeichnen jedoch ein differenziertes Bild: In einer randomisierten, offenen Studie mit 121 Typ-2-Diabetikern (gut eingestellt mit oralen Antidiabetika) zeigte Chyawanprash keinen nachteiligen Einfluss auf den Blutzucker . Nach einigen Monaten Einnahme blieben Nüchtern- und postprandiale Blutzuckerwerte sowie HbA1c unverändert gegenüber der Kontrollgruppe (kein signifikanter Unterschied) . Dieses Ergebnis weist darauf hin, dass Chyawanprash – entgegen der Befürchtung – bei Diabetikern metabolisch verträglich sein kann, solange die Diabeteskontrolle gewährleistet ist. Interessanterweise berichteten die Diabetiker unter Chyawanprash von einer Verbesserung ihres Energielevels und allgemeinen Wohlbefindens, die statistisch signifikant war . Das deutet auf einen möglichen kräftigenden Effekt, ohne den Glukosestoffwechsel negativ zu beeinflussen. Nichtsdestotrotz war dies eine offene Studie; placebo-kontrollierte Untersuchungen wären nötig, um subtile metabolische Effekte auszuschließen.

Hinsichtlich der Blutfette gibt es vielversprechende Hinweise: Eine Studie mit älteren Erwachsenen fand unter täglicher Chyawanprash-Gabe einen Rückgang des Gesamtcholesterins, der Triglyceride und des LDL-Cholesterins, verbunden mit einem Anstieg des „guten“ HDL . Diese Veränderungen im Lipidprofil waren konsistent mit einer Verbesserung der kardiovaskulären Risikofaktoren. Zudem wird berichtet, Chyawanprash habe in einem Test auch den postprandialen Blutzuckeranstieg (Oraler Glukosetoleranztest) reduziert und schnitt in dieser Hinsicht besser ab als reine Vitamin-C-Gabe . Auch in traditionellen Texten wird Chyawanprash eine fett- und zuckersenkende Wirkung zugeschrieben – es gilt als effizientes Hypolipidemikum und soll Stoffwechselstörungen lindern . Allerdings basieren diese Befunde zum Großteil auf beobachtenden Studien oder älteren Berichten. Die vorhandenen RCTs zum Stoffwechsel (z. B. an Diabetikern) deuten eher auf Neutralität bzgl. Blutzucker und möglichen Benefit bei Lipiden hin, aber definitive Aussagen erfordern weitere Forschung.

Herz-Kreislauf-Gesundheit

Konkrete Daten zur direkten Wirkung von Chyawanprash auf Herz-Kreislauf-Parameter sind rar, doch über indirekte Wege könnte es herzschützende Effekte entfalten. Zum einen führen die oben genannten Verbesserungen im Lipidprofil (LDL↓, HDL↑) bei älteren Menschen auf eine potenzielle Verminderung des Atherosklerose-Risikos hin . Zum anderen enthält Chyawanprash mehrere Komponenten, die einzeln kardiovaskuläre Vorteile zeigen: insbesondere Amla, das antioxidativ, gefäßschützend und cholesterinsenkend wirkt, sowie Kräuter wie Ashwagandha und Arjuna, denen blutdrucksenkende und herzstärkende Effekte zugeschrieben werden . In der Literatur wird Chyawanprash daher als „kardiotonisch“ bezeichnet, d.h. es soll die Herzfunktion stärken und den Kreislauf unterstützen . Tierstudien liefern Hinweise: So wurde im Rattenmodell gezeigt, dass Inhaltsstoffe des CP oxidativen Stress im Herzgewebe reduzieren und die Herzmuskel-Funktion schützen können .

Klinisch wurde Chyawanprash u.a. als Adjuvans bei Krebspatienten getestet, wo es unter Strahlentherapie Herz und andere Organe vor Nebenwirkungen schützen sollte. In einem RCT mit 75 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren stellte man fest, dass Chyawanprash (10 g zweimal täglich während der Bestrahlungszeit) die Schwere von Mukositis (Schleimhautentzündung) signifikant reduzierte und gleichzeitig die Patienten weniger anämisch waren (höheres Hämoglobin) im Vergleich zur Kontrollgruppe . Dies könnte indirekt auf eine bessere allgemeine Konstitution und evtl. kardiovaskuläre Stabilität durch die zusätzliche Nährstoffzufuhr hindeuten. Dennoch fehlen gezielte RCTs, die z.B. Blutdruck, Herzfrequenzvariabilität oder kardiale Ereignisse unter Chyawanprash-Einnahme untersucht haben. Die vorhandenen Anzeichen (verbesserte Blutfette, antioxidativer Gewebeschutz) sind positiv, aber als Surrogatmarker zu werten. Für belastbare Aussagen zur Herz-Kreislauf-Wirkung wären spezifische Studien erforderlich.

Verdauung und Stoffwechselvorgänge

Aus ayurvedischer Sicht stärkt Chyawanprash auch die Verdauungskraft (Agni) und fördert einen gesunden Stoffwechsel. Tatsächlich gibt es traditionelle Berichte, dass Chyawanprash die Verdauung verbessert, indem es Leber- und Nierenfunktionen unterstützt . In älteren Quellen wird beschrieben, dass regelmäßige Einnahme die Nährstoffaufnahme erhöht und bei Kindern das Wachstum fördert . Moderne klinische Studien speziell zur Verdauung sind allerdings spärlich. Dennoch wurden in einigen Untersuchungen positive Effekte auf den Appetit und das Körpergewicht beobachtet. Im oben erwähnten Tuberkulose-RCT normalisierte sich unter Chyawanprash der zuvor schlechte Appetit der Patienten und sie nahmen wieder an Gewicht zu, während in der Kontrollgruppe die Gewichtsabnahme ein Problem blieb . Bei Kindern wurde überdurchschnittliche Gewichtszunahme und Größenzuwachs während einer mehrmonatigen CP-Supplementation berichtet, was als Zeichen besserer Nährstoffverwertung interpretiert wurde (dies entsprach den ayurvedischen Rasayana-Versprechungen) .

Weiterhin gibt es Hinweise, dass Chyawanprash eine leicht abführende und ausgleichende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt hat, ohne dabei aggressive Effekte zu zeigen. Anwenderberichten zufolge kann es bei Verstopfung milde lindernd wirken, während es gleichzeitig die Darmflora durch die enthaltenen Kräuter (einige wirken antimikrobiell ) positiv beeinflussen könnte. Solche Effekte wurden jedoch wissenschaftlich noch nicht systematisch geprüft. In einer Übersichtsarbeit wird betont, dass aussagekräftige Verdauungs-Studien fehlen und die traditionellen Behauptungen (etwa „bessere Verdauung, Entgiftung und Appetitanregung“) bislang nicht durch RCT-Daten untermauert sind . Insgesamt kann gesagt werden, dass Chyawanprash vermutlich keine negativen Effekte auf die Verdauung hat – im Gegenteil deuten Einzelfunde auf Verbesserungen von Appetit, Gewichtsentwicklung und Wohlbefinden hin – doch bleibt der Nachweis spezifischer Verdauungswirkungen durch hochwertige Studien aus.

Allgemeine Gesundheit und Lebensqualität

Als klassisches Rasayana zielt Chyawanprash auf eine umfassende Stärkung der Konstitution und Förderung der allgemeinen Gesundheit ab. Mehrere Ergebnisse aus Studien unterstützen eine solche ganzheitliche Wirkung. Beispielsweise führte Chyawanprash bei den erwähnten Kindern nicht nur zu weniger Infekten, sondern auch zu deutlich verbesserter Vitalität und Lebensqualität (erfasst via KIDSCREEN-27-Fragebogen) im Vergleich zu Kindern ohne Chyawanprash . Eltern berichteten von widerstandsfähigeren, energiegeladenen Kindern mit besserem Appetit und Schlafrhythmus. Bei Erwachsenen zeigten sich ebenfalls Verbesserungen im allgemeinen Wohlbefinden: Diabetiker fühlten sich energiegeladener , ältere Menschen berichteten von mehr Kraft und Ausdauer im Alltag und verbesserten subjektiven Gesundheitswerten während einer Chyawanprash-Kur (dies ging einher mit objektiv besseren Blutwerten, z.B. niedrigeren Cholesterinspiegeln) . In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 177 gesunden Probanden konnte Chyawanprash den Hämoglobinwert (als Marker für allgemeine Gesundheit) signifikant anheben, und zwar unabhängig von der Jahreszeit der Einnahme . Zudem verbesserten sich in dieser Studie die Lungenfunktionstests sowie bestimmte Immunparameter, was insgesamt auf eine gesteigerte konstitutionelle Abwehr und Leistungsfähigkeit schließen lässt .

Chyawanprash wird häufig als Adaptogen bezeichnet – also als Mittel, das dem Körper hilft, sich an Stress anzupassen und das Gleichgewicht (Homöostase) zu bewahren. Unterstützend hierfür fand man, wie erwähnt, eine Senkung des Cortisolspiegels unter Chyawanprash-Einnahme , was physiologisch auf eine geringere Stressbelastung hindeutet. Anwender fühlen sich oft ruhiger und erholter, was mit der traditionellen Beschreibung als verjüngendes Tonikum übereinstimmt. Auch Aspekte wie Schlafqualität und Stimmung können positiv beeinflusst sein (siehe Abschnitt Kognition/Stimmung). Schließlich tragen die vielfältigen Mikronährstoffe und Kräuter dazu bei, Mangelzustände auszugleichen – Chyawanprash liefert Vitamin C, Antioxidantien, evtl. B-Vitamine, und mineralische Bestandteile, was insbesondere bei einseitiger Ernährung oder im Alter als allgemeines Nahrungsergänzungsmittel förderlich sein könnte. Insgesamt zeichnen die Studien ein Bild von Chyawanprash als Ganzkörper-Tonikum, das in verschiedenen Bevölkerungsgruppen (Kinder, Erwachsene, Ältere) leichte bis moderate Verbesserungen von Gesundheitsparametern und Lebensqualitäts-Indizes bewirken kann.

Methodische Qualität der Studien und Evidenzbewertung

Trotz einiger positiver Ergebnisse ist zu betonen, dass die Evidenzbasis für Chyawanprash relativ dünn ist. Eine aktuelle Übersichtsarbeit (2022) über die Humanstudien bezeichnet die vorliegenden Belege als „meager evidential base“ – also dürftige Datenlage – und weist darauf hin, dass viele Studien Bias aufweisen . Tatsächlich sind etliche der verfügbaren RCTs offen (unverblindet) durchgeführt worden und/oder haben kleine Fallzahlen, was das Risiko für Verzerrungen erhöht. Unterschiede in Dosierung, Dauer und untersuchten Populationen führen zudem zu Heterogenität in den Ergebnissen . Die erwähnte COVID-19-Metaanalyse ergab eine hohe Heterogenität (I² ~80 %) und keinen signifikanten Gesamteffekt , was die Uneinheitlichkeit der Studienresultate widerspiegelt. Zudem deuten manche Veröffentlichungen (z. B. firmengesponserte Berichte) auf einen möglichen Publikationsbias hin, da überwiegend positive Effekte berichtet wurden, obwohl strengere Studien eher neutrale Befunde zeigten. Kurz gesagt: Die aktuellen Daten erlauben keine endgültige Schlussfolgerung über die Wirksamkeit von Chyawanprash für die genannten Gesundheitsbereiche . Weitere gut konzipierte RCTs – ausreichend groß, placebo-kontrolliert und verblindet – sind erforderlich, um die beobachteten Effekte zu bestätigen oder zu widerlegen .

Positiv hervorzuheben ist hingegen die Sicherheit von Chyawanprash: Über alle Studien hinweg wurden keine schweren unerwünschten Wirkungen berichtet . In verschiedenen Trials traten keine signifikanten Veränderungen klinischer Laborparameter auf und es gab keine Häufung von Nebenwirkungen in der Chyawanprash-Gruppe gegenüber Kontrollen . Die Metaanalyse zeigte eine Odds Ratio von ~0,94 für Nebenwirkungen (95 % KI 0,63–1,40; p = 0,75), was bedeutet, dass Chyawanprash nicht mehr Nebenwirkungen verursacht als keine Behandlung . Dieses konsistente Sicherheitsprofil stimmt mit der jahrhundertelangen Anwendungserfahrung überein. Nichtsdestotrotz empfehlen Experten, bei speziellen Situationen (z. B. Diabetes aufgrund des Zuckergehalts, oder bei bestimmten Allergien) vorsichtig zu sein und Chyawanprash möglichst in Absprache mit einem Arzt einzunehmen.

Fazit: Die bisherigen hochwertigen Studien (RCTs) zu Amla-haltigem Chyawanprash deuten auf potenzielle gesundheitliche Vorteile hin – insbesondere als Immunmodulator, mildes Antioxidans, Energetikum und Stärkungsmittel für Wohlbefinden und evtl. Gedächtnis. Quantitativ wurden u.a. Verbesserungen bei subjektiven Gesundheits-Scores (Lebensqualität↑ um mehrere Punkte), biochemischen Markern (z. B. HDL-Cholesterin↑ um ca. 8–12 mg/dL; LDL↓ um ähnliche Größenordnungen, je nach Studie) und Immunparametern (IgG-Spiegel↑, IgE↓) dokumentiert. Allerdings sind diese Befunde mit Vorsicht zu interpretieren, da viele Studien methodische Limitierungen haben. Die klinische Evidenz ist noch nicht eindeutig – einige Wirkversprechen aus der traditionellen Anwendung konnten wissenschaftlich (noch) nicht klar belegt werden. Hochwertige Metaanalysen liegen bislang nur im Kontext COVID-19 vor und zeigten keinen signifikanten Effekt. Insgesamt ist Chyawanprash ein vielversprechendes traditionelles Tonikum, das als sicher gilt und in bestimmten Bereichen positive Trends zeigt, doch zur definitiven Bewertung seiner Wirksamkeit bedarf es weiterer Forschung auf modernem wissenschaftlichen Niveau .

Quellen: Die Zusammenfassung stützt sich auf publizierte RCT-Ergebnisse, Metaanalysen und Review-Artikel in Fachzeitschriften sowie auf traditionelle Quellen. 

 

Ayurveda Arzt in Graz - Dr. med. Daniel Scheidbach

Ayurveda-Beratung zur Gesundheitsvorsorge und bei medizinischen Fragestellungen, z.B. bei Verdauungsbeschwerden, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Schmerzen im Bewegungsapparat, Rückenschmerzen, Schlafstörungen und psychischem Ungleichgewicht

Blutegelbehandlung bei Krampfadern, Tinnitus und Arthrose / Arthritis

Sinusitis Therapie bei chronischen Nebenhöhlenbeschwerden und Allergien

Dr. med. Daniel Scheidbach
MSc in Ayurvedic Medicine
Ayurveda Arzt in Graz

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