In der Medizin ist es wichtig, nicht marktschreierisch aufzutreten oder zu propagieren, dass man mit seinen Methoden alles Mögliche heilen kann. Jenseits von Heilsversprechen möchte ich hier aber im Sinne der Evidenz auch ein wenig dazu Beitragen, dass die Einsatzgebiete von Ayurveda bekannter werden. Sie können mit diesen Beschreibungen auch noch besser nachvollziehen, wie ich mit Ayurveda arbeite. Bitte verstehen sie die folgenden Fallbeispiele nicht als gleichwertig zu einer gut gemachten Studie (die gibt es hier) mit vielen TeilnehmerInnen, denn es handelt sich lediglich um beschreibende Einzelfallaufzählungen ohne vergleichbare wissenschaftliche Analysemöglichkeit.
Beachten sie auch, dass es natürlich ausreichend Fallbeispiele dafür gibt, dass jemandem mit Ayurveda nicht geholfen werden konnte, meist deswegen, weil die Erkrankung schon zu chronisch war oder Therapieempfehlungen nicht eingehalten wurden. Solche Fälle werden hier nicht beschrieben, weil es wenig Sinn macht, über Fälle zu reden, wo die Therapie nicht eingehalten wurde, diese würden bei Studien auch einfach aus der Statistik heraus genommen werden. Es mag auch durchaus vorkommen, dass jemandem nicht geholfen werden kann, auch wenn die Erkrankung heilbar scheint und alles nach Empfehlungen gemacht wurde. Hier zeigt sich dann aber oft ein anderer Grund wie z.B. ein unentdeckter Tumor, den ich mit ayurvedischen Methoden nicht erfassen kann, weshalb ich bei fehlender Besserung trotz Disziplin nicht lange zuwarte, bis ich weitere diagnostische Maßnahmen außerhalb meiner Praxis setzen lasse. Dies ist der Grund, warum Krankheiten nur von medizinisch geschultem Personal behandelt werden dürfen/sollen, auch wenn es sich um Ayurveda handelt. Behandeln sie sich also bitte nicht selbst anhand dieser Beispiele, auch wenn sie ähnliche Probleme haben, wenden sie sich besser an medizinisch geschultes Personal.
Ayurvedisch gesehen: Pitta Vata Grundtyp mit Vatadysbalance, Agnischäche, Ama im Magen-Darm Trakt; Zunge: Pitta Form, Zittern, Randwallbildung (Resorptionsstörung), starker homogener Belag
Therapie: Typgerechte Ernährungsberatung, milder und stoffwechselfördernder Kräuter-Gewürz-Tee als Getränke, Kräutertherapie zur Immunmodulation und "Verjüngung" des Hautgewebes, antientzündlich und schleimhautschützend: Curcumin mizelliert, Tinospora cordifolia Extrakt, Hautkräutermischung "Skin Tonic" in Tablettenform; Kräutermischung in Tablettenform "Dyromukti" zur Normalisierung des Stuhlganges;
Bei besserem Stoffwechsel, wenn Zunge wieder frei ist, Empfehlung von Ganzkörpermassagen mit traditionellem "Jatyadee Öl" (Kurkuma, Jasmin, Kostuswurzel in Sesamöl verkocht) .
Ein Jahr später: durch Kräutertherapie und genaues Einhalten der Ernährungsempfehlungen war der Darm nach 2 Wochen viel besser der Nesselausschlag und das geschwollene Gesicht Geschichte. Weiterhin und bis jetzt keine rheumatischen Beschwerden mehr ohne westliche Therapie. Der Stuhlgang nun fester, bei Stress sogar auch mal zu fest (Triphala Presslinge bei Bedarf verordnet). In der Zwischenzeit gab es eine Schwangerschaft, war aber eine Windmole und als Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch wurde beim Partner eine Azoospermie entdeckt (hierfür habe ich dem Partner eben Kräuter verordnet und um Rückmeldung gebeten - folgt noch). Die Einschlafstörungen hat sie ohne Medikamente oder Kräuter selbst im Griff, nachdem sie, inspiriert von den Verhaltensempfehlungen, mit Mudratherapie (Finger-Yoga) / Entspannungsübungen begonnen hat. Die Therapie hat nach eigener Einschätzung "sehr geholfen, nachdem 6 Jahre lang von einem Arzt zum anderen gehend, kaum etwas nachhaltig geholfen hat". Hervorgehoben wird, dass wieder der Eindruck da ist, die Gesundheit selbst in der Hand zu haben mit den genauen Anweisungen, welche bei Befolgung auch helfen.
Dieser Fall zeigt sehr schön, dass auch bei verschiedenen (einige Facharztdisziplinen umgreifende) Beschwerden eine ganzheitliche und ernsthaft durchgeführte Ayurvedatherapie nach nur einer Beratung (1,75h) erheblichen Verbesserungen erzielen kann. Es wird einem damit ein Werkzeug der Eigenermächtigung in die Hand gelegt, welches das Bewusstsein für die Vorgänge im eigenen Körper und die Beeinflussung dieser durch Ernährung und Verhalten fördert.