Praktische Tipps für den Alltag, Ayurveda Lifestyle

Praktische Tipps für den Alltag

Meine Patienten gehen nach 1,5-2h Beratungsgespräch oft mit einem Schnellhefter voller Informationen und viel Enthusiasmus aus der Ordination. Darin stehen viele Informationen über das typgerechte Verhalten und die rechte Ernährungsweise bei bestimmten Erkrankungen. Nichtsdestotrotz ist der Mensch ein Gewohnheitstier und das persönliche Umfeld, die berufliches Situation oder der psychische Zustand machen eine Veränderung im Leben schwer. Übrigens auch wenn schon bewusst wahrgenommen wurde, dass es längst Zeit dafür wäre. Manchmal ist es mein Job, den Menschen zu sagen, was sie ohnehin schon gespürt haben. Praktische Tipps für den Alltag sind bei der Beratung und bei den wöchentlichen Vorträgen wie auch bei den Kochkursen zwar schon enthalten, aber es schadet nicht, diese hier in etwas ausführlicherer Form zu erweitern. Außerdem werde ich auf mögliche Hindernisse eingehen, warum es bisher vielleicht noch nicht geklappt hat…damit die Veränderung auch fruchtbar und möglich wird!

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Die innere Einstellung

Praktische Tipps für den Alltag bringen nichts! … Solange es von außen vorgebrachte Ratschläge sind, derer wir ja ohnehin schon so viele kennen. Es geht ums Verinnerlichen! Es muss schon gespürt werden können, wie viel besser sich das neue Verhalten anfühlen wird. Dann entsteht eine positive Vision von der besten Version des eigenen Selbst, die Lust darauf macht, sie zu entdecken. Das innere Kind, der innere Risikomanager, dürfen nicht unterdrückt werden. Es geht mehr darum, das innere Kind zu streicheln, und es liebevoll immer wieder auf die zielführende Verhaltensweise zu bringen. Ohnedies reagiert es nur trotzig auf Urteil und Leistungsdruck, dem Gefühl, nicht geliebt zu sein, wie es ist.

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Commitment

Das Lexikon schreibt zu diesem Wort: „eine hergestellte Übereinstimmung (bspw. in Bezug auf eine bestimmte Aufgabe oder ein bestimmtes Projekt), die Verbindlichkeit hat“. Verbindlichkeit hört sich so negativ an. Hier ist aber keine aufgezwungene Verbindlichkeit wie bei einem Vertrag mit einer Bank gemeint. Das Wort wird auch mit Engagement, Einsatz, Hingabe, Festlegung, Zusage oder Bekenntnis übersetzt. Es geht um die von innen motivierte Verpflichtung zu einer Veränderung. Das kann anfangs weh tun, fordern, aus der Bequemlichkeit heraus führen.

Ein Beispiel für diese „Selbstbindung“ zeigt die Geschichte von Odysseus, der sich selbst an den Mast binden ließ, um dem betörenden Gesang der Sirenen zu widerstehen. Es hätte bequemere Arten gegeben auf See zu reisen, aber er musste um sein selbst gesetztes Ziel zu erreichen, aus seiner Komfortzone heraustreten. Um die eigene Bequemlichkeit zu überwinden, braucht es entweder ein hohes Maß an Leidensdruck, oder ein fortgeschrittenes Bewusstsein. Ich wünsch natürlich jedem nur das Letztere! Manchmal werden nämlich Menschen zu einer Beratung geschickt, die durchaus über hohen Leidensdruck verfügen. Das nutzt nur in der Regel wenig, wenn kein Körperbewusstsein da ist, um die Richtigkeit und Wichtigkeit der Tipps für den Alltag im Ayurveda auch zu fühlen. Es fehlt das Zugehörigkeitsgefühl zum Ayurveda.

„Ein Konzept ohne Identifikation damit hat wenig Kraft.“

Praktische Tipps für den Alltag zu „Commitment“

  • Brainstorming – Zeit! Was für eine Vision habe ich von der besten Version meiner Selbst. Schreibe dir stichwortartig deine Idealvorstellungen nach Priorität sortiert untereinander auf ohne ein wenn und aber. Es geht hier noch nicht um die realistische Umsetzung und die Hindernisse, nur um die Vision.
  • Woher kommt die Motivation? Als zweiter Schritt gehe bei jedem Punkt nochmal in dich! Kam die Motivation für diese Vision aus deinem wahren Selbst heraus, welches sich in diesem Universum auf wundervolle Art offenbaren will? Oder kam sie von deinen Eltern, Lehrern, Freunden, Vorgesetzten, die dir gerne ihre Vision als die eigene verkaufen wollten? Streiche alles, was nicht dir gehört!
  • Stell dir nun vor, wie es sich für dich anfühlt, jeder der noch verbleibenden Punkte zu sein! Spür die neue, positive Energie, die dich dort hinzieht. Nehme diese Kraft mit in den Alltag, um Hindernisse überwinden zu können. Manche Hindernisse werden sich so vielleicht einfach in Luft auflösen, da du nun andere Prioritäten in deinem Leben setzen konntest!

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Zeitmanagement

Zeitmanagement

Warum klappt es manchmal nicht, obwohl mir längst bewusst ist, wie sinnvoll eine Umstellung wäre? Ganz einfach! Wir haben oft nicht die Zeit dazu, diesem Bewusstsein Aufmerksamkeit zu schenken. Sie ist da, sie war immer da, die leise innere Stimme. Nur sind wir oft so eingedeckt, unsere Aufmerksamkeit erschöpft sich, in alle Richtung nach Außen fließen, dass wir der eigenen inneren Weisheit nicht lauschen können.

Praktische Tipps für den Alltag zu „Zeitmanagement“

  • Früh Aufstehen und Yoga, Atemübungen, Meditation machen! Es nutzt nichts, spät ins Bett zu gehen und sich dann mit einem Wecker auf zu zwingen. Mit der Zeit gewinnt dann die Müdigkeit, woraufhin der Rückfall folgt. Ein Yogalehrer sagte mal, dass man nur 2 Wecker stellen müsse am Tag: Den, um sich bett-fertig zu machen und den, um ins Bett zu gehen. Vorgeschlagen wird im Ayurveda, vor 22:00 Uhr schlafen zu gehen. Natürlich macht es dazu Sinn, davor etwas früher aufgestanden zu sein, und schon um 21:00 alle Geräte auszuschalten, ein spirituelles Buch hervor zu nehmen oder zu meditieren.

 

  • Yoga spart Zeit! Eine erfolgreiche Geschäftsfrau sagte mir mal, dass sie 3 Stunden Zeit am Tag dadurch einsparen konnte, dass sie 1,5 Stunden in der Früh meditierte. Der Fokus während der Arbeitszeit würde durch diese Übung kaum abbrechen und die Effektivität immens gesteigert. Ich empfehle für ungeübte Meditierende immer zuerst 3x15min Atemübungen mit Mudras, auf den Typ abgestimmt.

 

  • Schwarze Löcher für den Kalender! Wer Eingeplant ist für die nächsten 2 Jahre, kennt das Problem. An die eigenen Pausen, Krafttanken, Raum für Entwicklung wurde nicht gedacht bei der Erstellung des Terminplanes. Es könnte auch sein, dass es gar an einem Plan fehlt und ohne Zielsetzung immer nur unbewusst auf das reagiert wird, was als nächstes auf einen eintrudelt. Dann ist ein Terminplan durchaus positiv, aber eben einer mit schwarzen Löchern! Wer noch einen Retro-Kalender im Buchformat verwendet, kann einfach schwarze Punkte einkleben. Digital lässt sich ganz leicht ein Termin wiederholt und regelmäßig auf unbestimmte Zeit eintragen, Zeit für mich selbst!

 

  • Simplify your life! Ja, es ist ein bekannter Buchtitel und doch kennt noch nicht jeder die Qualitäten eines einfachen Lebens. Prioritäten setzen, Ordnung in den Alltag bringen, Wünsche genau betrachten und unterscheiden, ob sie von Außen kamen oder dem wahren Selbst entsprechen.

 

  • Vorkochen hilft! Wenn dir empfohlen wurde, 3x täglich warm zu essen, bedeutet das nicht 3x täglich zu kochen! Du könntest zum Beispiel am Abend, wenn du Zeit hast, gleich den Getreidebrei für die Früh vorkochen und vom Abendessen nur einen kleinen Teil essen. Den größeren Teil würdest du dann folgerichtig am Folgetag zu Mittag verdrücken. Dafür braucht es keine Küche, geht auch zimmerwarm!

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Sei gut zu dir!

Jetzt bloß nicht überfordern! Du hast Zeit! Es ist schon sehr gut, dass du dein Ziel nun kennst und etwas Zeit dafür geschaffen hast. Nehme dir nun die dafür nötige Zeit für jeden Schritt der Veränderung. Ein Jahr reicht vollkommen aus, um die Tipps vom Beratungsgespräch zu 80% um zu setzten. Mache zuerst, was dir leicht fällt und ziehe es mindestens 40 Tage lang durch. Dein Körper und dein Geist haben bis dann eine Gewohnheit gebildet und es verlangt ihnen dann gar nicht mehr nach dem alten Verhalten. Es besteht keine Eile! Versuche einfach in jedem Moment gegenwärtig zu sein, und dein bestmögliches zu geben. Richte den Fokus nicht auf das Endziel, definiere lieber Etappenziele und genieße den Moment – denn Veränderung findet nicht in der Zukunft statt, erleben und genießen kannst du sie nur jetzt.

Morgen, nach dem Urlaub, in den Ferien, im nächsten Leben werde ich es perfekt machen!? Damit implizierst du, dass du noch nicht gut genug bist. Vergiss es! Nimm den Druck raus! Du bist wundervoll! Lebe und erlebe das jetzt!

Du machst immer wieder die gleichen Fehler? Das liegt daran, dass Bewusstsein nicht erzwungen werden kann. Lass dir die Zeit für Entwicklung ohne dabei zu verkrampfen. Wenn ein dunkler Raum tausend Jahre dunkel war, so kann sich die Dunkelheit nicht halten, sobald ein Licht entzündet wurde.

Entwicklung braucht Zeit

Um die Etappensiege zu feiern, kannst du dir zum Beispiel eine Ayurveda Massage mit Stirnguss oder ein Yogaretreat, ein Meditationsretreat gönnen. So verbindest du sinnvolle Behandlungskonzepte mit der Veränderung des Belohnungsverhaltens.

Ernährungstipps

Tipps für den Alltag in Bezug auf Ernährung gibt es beim Kochkurs und in guten Kochbüchern. Einige will ich auch hier niederschreiben:

  • Es wurde eine nach deinen Doshas abgestimmte Ernährungstabelle bei der Beratung herausgegeben? Dann hast du eine Spalte mit zu bevorzugenden Nahrungsmitteln aus jeder Gruppe und eine Spalte mit zu vermeidenden Zutaten. Versuch dich aufs Positive zu konzentrieren und kaufe einfach fast nur mehr die Dinge von der linken Spalte ein.

 

  • Der Durchschnittsmensch kocht gerade einmal 9 unterschiedliche Rezepte immer wieder in seinem Leben. Nehme dir kurz die Zeit, um die Zutaten der Lieblingsrezepte nieder zu schreiben. Ersetzte die Zutaten, welche du auch auf der „Lieber nicht Spalte“ deiner Typ Tabelle finden kannst nun wo möglich durch Produkte von der anderen Spalte. Hier kannst du kreativ sein und auf diese Weise bleibt Ayurveda nach deinem Geschmack, dann Ayurveda muss nicht immer indisch sein!

 

  • Schnell und einfach mit viel Gemüse kochen, wie geht das? Das Zauberwort lautet „Wok-Eintopf“. Einfach Gemüse verwenden, welches nicht zu schälen ist: Zucchini, Fenchelgemüse, Kürbis, Brokkoli, Lauchgemüse. Süßkartoffeln haben im Gegensatz zu Kartoffeln ungeschält viel mehr Vitalstoffe und kein giftiges Solanin in der Schale. Dafür gesundes Caiapo, welches Bluthochdruck, Diabetes und Blutarmut vorbeugen sollen. Olivenöl heiß machen, Gemüse kurz anbraten, mit kochendem Wasser übergießen, Mungbohnendal und Basmatireis dazu, zugedeckt 25min bei mittlerer Hitze kochen lassen.

 

  • Zum Schluss kommen die Gewürze hinzu. Einfach ist es natürlich, mit fertigen Mischungen zu arbeiten, aber bei weitem nicht so lustig! Hingvashtaka Churna ist ein bekannte Mischung, die gegen Blähungen und Krämpfe vorbeugt und gleichzeitig lecker schmeckt. Wer Kurkuma und Ingwer frisch als ganze Knolle (Interspar) verwenden will, kann dazu eine Ingwerreibe (Reformhaus) verwenden und das Ganze zusammen mit ganzem Cumin (Kreuzkümmel), Fenchelsamen und Senfsamen zuerst im heißen Fett frittieren, bevor das Gemüse hinein kommt. Wer einen Smoothiemixer sein eigen nennt, kann die Wurzeln auch einfach mit etwas Wasser mixen und am Ende hinzu geben. Pulver kommt immer zuletzt, da die Wirkstoffe und der Geschmack sich sonst schlechter halten.

 

  • Diese Gewürze sind zu viel für dich? Fang klein an, gewöhne dich dran, vergiss aber nicht zu steigern. Du kannst auch einen Tee machen aus den Gewürzen, schmeckt nicht so intensiv, wenn er nicht so lange zieht. Vorsicht, nicht nach 16:00 trinken, da viele Gewürze wach machen.

 

  • Mahlzeit! In diesem heilversprechenden Wort steckt schon die „Zeit“, die du dir nehmen sollst, um im vollen Bewusstsein deiner sinnlichen Kapazitäten das Mahl in seiner vollen Natur aufzunehmen.

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Dr. med. Daniel Scheidbach
MSc in Ayurvedic Medicine
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