Fallbeispiele

Warum Fallbeispiele heikel sind: 

In der Medizin ist es wichtig, nicht marktschreierisch aufzutreten oder zu propagieren, dass man mit seinen Methoden alles Mögliche heilen kann. Jenseits von Heilsversprechen möchte ich hier aber im Sinne der Evidenz auch ein wenig dazu Beitragen, dass die Einsatzgebiete von Ayurveda bekannter werden. Sie können mit diesen Beschreibungen auch noch besser nachvollziehen, wie ich mit Ayurveda arbeite. Bitte verstehen sie die folgenden Fallbeispiele nicht als gleichwertig zu einer gut gemachten Studie (die gibt es hier) mit vielen TeilnehmerInnen, denn es handelt sich lediglich um beschreibende Einzelfallaufzählungen ohne vergleichbare wissenschaftliche Analysemöglichkeit. 

Beachten sie auch, dass es natürlich ausreichend Fallbeispiele dafür gibt, dass jemandem mit Ayurveda nicht geholfen werden konnte, meist deswegen, weil die Erkrankung schon zu chronisch war oder Therapieempfehlungen nicht eingehalten wurden. Solche Fälle werden hier nicht beschrieben, weil es wenig Sinn macht, über Fälle zu reden, wo die Therapie nicht eingehalten wurde, diese würden bei Studien auch einfach aus der Statistik heraus genommen werden. Es mag auch durchaus vorkommen, dass jemandem nicht geholfen werden kann, auch wenn die Erkrankung heilbar scheint und alles nach Empfehlungen gemacht wurde. Hier zeigt sich dann aber oft ein anderer Grund wie z.B. ein unentdeckter Tumor, den ich mit ayurvedischen Methoden nicht erfassen kann, weshalb ich bei fehlender Besserung trotz Disziplin nicht lange zuwarte, bis ich weitere diagnostische Maßnahmen außerhalb meiner Praxis setzen lasse. Dies ist der Grund, warum Krankheiten nur von medizinisch geschultem Personal behandelt werden dürfen/sollen, auch wenn es sich um Ayurveda handelt. Behandeln sie sich also bitte nicht selbst anhand dieser Beispiele, auch wenn sie ähnliche Probleme haben, wenden sie sich besser an medizinisch geschultes Personal. 


Frau, 38 Jahre alt, kommt mit mehreren Beschwerden:

  1. Chronische Urtikaria (Nesselsucht, Hauterkrankung), Antihistaminika helfen nur wenig, Gesicht schwillt häufig an, traut sich nicht mehr unter Leute 
  2. Fructose- und Histaminintoleranz -> 1x am Tag Stuhlgang, aber immer flüssig, unvollständige Entleerung, bei veganer Ernährung besser; hat sehr viel Gewicht verloren bis auf 44kg, Abgeschlagenheit und starke Verminderung der Lebensqulität
  3. Rheumaschub zuerst vor 6 Jahren, damals Kortisonstoßtherapie und dann niedrig dosierte Erhaltungstherapie, Fingergelenksschwellungen anhaltend, besonders bei Stress 
  4. Unerfüllter Kinderwunsch seit 10 Jahren, seit 3 Jahren auch IVF-Versuche erfolglos 
  5. Einschlafstörungen mit Quetiapin therapiert, wird aber schlecht vertragen (wurde später selbstständig abgesetzt)

Ayurvedisch gesehen: Pitta Vata Grundtyp mit Vatadysbalance, Agnischäche, Ama im Magen-Darm Trakt; Zunge: Pitta Form, Zittern, Randwallbildung (Resorptionsstörung), starker homogener Belag

Therapie: Typgerechte Ernährungsberatung, milder und stoffwechselfördernder Kräuter-Gewürz-Tee als Getränke, Kräutertherapie zur Immunmodulation und "Verjüngung" des Hautgewebes, antientzündlich und schleimhautschützend: Curcumin mizelliert, Tinospora cordifolia Extrakt, Hautkräutermischung "Skin Tonic" in Tablettenform; Kräutermischung in Tablettenform "Dyromukti" zur Normalisierung des Stuhlganges; 
Bei besserem Stoffwechsel, wenn Zunge wieder frei ist, Empfehlung von Ganzkörpermassagen mit traditionellem "Jatyadee Öl" (Kurkuma, Jasmin, Kostuswurzel in Sesamöl verkocht) .

Ein Jahr später: durch Kräutertherapie und genaues Einhalten der Ernährungsempfehlungen war der Darm nach 2 Wochen viel besser der Nesselausschlag und das geschwollene Gesicht Geschichte. Weiterhin und bis jetzt keine rheumatischen Beschwerden mehr ohne westliche Therapie. Der Stuhlgang nun fester, bei Stress sogar auch mal zu fest (Triphala Presslinge bei Bedarf verordnet). In der Zwischenzeit gab es eine Schwangerschaft, war aber eine Windmole und als Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch wurde beim Partner eine Azoospermie entdeckt (hierfür habe ich dem Partner eben Kräuter verordnet und um Rückmeldung gebeten - folgt noch). Die Einschlafstörungen hat sie ohne Medikamente oder Kräuter selbst im Griff, nachdem sie, inspiriert von den Verhaltensempfehlungen, mit Mudratherapie (Finger-Yoga) / Entspannungsübungen begonnen hat. Die Therapie hat nach eigener Einschätzung "sehr geholfen, nachdem 6 Jahre lang von einem Arzt zum anderen gehend, kaum etwas nachhaltig geholfen hat".  Hervorgehoben wird, dass wieder der Eindruck da ist, die Gesundheit selbst in der Hand zu haben mit den genauen Anweisungen, welche bei Befolgung auch helfen. 

Dieser Fall zeigt sehr schön, dass auch bei verschiedenen (einige Facharztdisziplinen umgreifende) Beschwerden eine ganzheitliche und ernsthaft durchgeführte Ayurvedatherapie nach nur einer Beratung (1,75h) erheblichen Verbesserungen erzielen kann. Es wird einem damit ein Werkzeug der Eigenermächtigung in die Hand gelegt, welches das Bewusstsein für die Vorgänge im eigenen Körper und die Beeinflussung dieser durch Ernährung und Verhalten fördert. 



Blutegeltherapie bei Kniearthrose

Mann, 60 Jahre alt, starke Kniearthrose - Blutegeltherapie:

Fussballer mit Kreuzbandplastik und Meniskus-OP 1989 links und Kreuzbandplastik 1991 rechts, 2004 arthroskopische Knorpelglättung, linkes Knie immer instabil gewesen, nun Bewegung schmerzhaft eingeschränkt, einschießende Schmerzen, dass aufstehen manchmal nicht möglich war. Arthrose Grad III rechts und links im MRT gesichert.

Blutegel angelegt, je 5 Stück auf jeder Seite. Therapie gut vertragen, schnell verheilt nach 3 Tagen. Der Schmerz war am nächsten Tag komplett verschwunden, an beiden Knien und auch bei Belastung.

Kommt 2,5 Jahre später wieder, so lange trotz ausgiebiger sportlicher Betätigung nie wieder Schmerzen gehabt, aber nach längerem Kegelabend mit vielen Ausfallschritten wieder links leichte Schmerzen. Blutegel links erneut angelegt, danach wieder schmerzfrei.

Dem Mann wurde schon ein neues Kniegelenk nahegelegt und er freute sich riesig, dass er nach nur einer Blutegeltherapie sofort anhaltend schmerzfrei war. Eine Dose Glucosamin Komplex hatte er beim ersten Termin auch mitbekommen, sie aber nicht mehr nachbestellt, da keine Schmerzen mehr da waren. Es passiert leider oft, dass Patient:innen selbstständig ohne Rückmeldung Therapie absetzen, da keine Symptome mehr bestehen. Das Ziel, den Knorpel aufzubauen, können Blutegel alleine nicht erreichen, die Arthrose nur hinauszögern. Bei einem anderen Fall (20 Jahre jünger) mit drittgradiger Kniearthrose, konnte nur durch eine Schmerzölmischung von außen und Yogaraj Guggulu von innen die Arthrose vollständig und MRT-gesichert geheilt werden (ohne Blutegel).

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